Eine First-Turn-5/5 schockt so ziemlich jeden Gegenspieler. Was soll man dagegen tun? Nichts, außer zu verlieren. Doch wie kriegt man so einen Fattie aufs Spielfeld? Wer keine teuren Moxe kaufen will, der wird den guten alten Schwarzen Ritus (Dark Ritual) bemühen müssen. Und: er wird Schwarz (also: Black Fatties!) spielen müssen. Aber das ist doch okay, oder?
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Welche Black Fatties bieten sich an?
Sucht man auf essentialmagic.com nach großen schwarzen Kreaturen, die nicht zu viel kosten, dann merkt man, dass die Luft recht schnell dünn wird. Also als groß bezeichne ich eine Kreatur, die wenigstens Stärke 5 aufbringt. Und bei der Gelegenheit sollte sie auch 4 oder 5 in der Widerstandkraft besitzen, damit sie auch was aushält. Die zwei Gesellen auf dem Titelbild liefen mir ins Netz, als ich für ein Deck recherchierte. Ich nahm sie und sah sie mir genauer an.
Gebieter des Gelages / Master of the Feast
Der erste Kollege ist eine fliegende 5/5-Kreatur für nur 3 Mana. Der „Gebieter des Gelages“ (Master of the Feast) aus der Edition Reise nach Nyx ist für seine Stärke nicht nur supergünstig, die Kreatur bringt auch noch eine Evasion-Fähigkeit mit: sie kann fliegen. Damit hat man gute Chancen, an der Verteidigung des Gegenspielers vorbei zu huschen und mal eben schnell 4x fünf Schäden abzuliefern. Dann ist nach vier Runden rasch Schluss mit lustig.
Der Nachteil bzw. Drawback mit dem man das günstige Preis-Leistungs-Verhältnis einkauft, ist ein Kartenziehen des Gegenspielers. Der Gegner darf in jeder seiner Versorgungsphasen eine Karte ziehen. Es gibt Spieler, die finden, dass dieser Nachteil nicht aufgewogen werden kann. Ich finde, man kann es in Kauf nehmen. Wichtig: nach dem Fattie muss noch ein zweiter nachkommen, um den Gegner so sehr zu beschäftigen, dass er weder von seinem Kartenvorteil Gebrauch machen kann, noch dass er Zeit findet, die 5/5 aufzuhalten.
Phylakterion-Lich / Phylactery Lich
Der „Phylakterion-Lich“ („Phylactery Lich“) aus der Edition Magic 2011 ist noch ne Nummer härter – und wie ich finde ohne echten Nachteil. Zunächst bietet der Lich ebenfalls Stärke und Widerstandkraft in satten Zahlen: 5/5. Dann ist er auch noch unzerstörbar.
Als Nachteil gibt es nur einen: wenn der Lich ins Spiel kommt, legt man eine Phylakterion-Marke auf ein Artefakt. Kontrolliert man kein Permanent mit einer solchen Marke, muss man den Lich opfern. Das ist zum Beispiel dann der Fall, wenn der Lich ins Spiel kommt und kein Artefakt anwesend ist, dass die Phylakterion-Marke entgegennehmen könnte. Aber das muss ja nicht sein.
Wie kann man den Nachteil umgehen? Da gibt es mehrere Möglichkeiten, wie man zeitig Artefakte ins Spiel bringen kann, die das Märkchen gerne entgegennehmen.
- Ornithopter oder Phyrexianischer Geher
Der kann schon in der ersten Runde gelegt werden. - Ein Mox
Wer gerne schnell spielt, und zu viel Geld hat, der kann sicher auch Moxe in Runde 1 ausspielen. - Schweißtopf / Welding Jar
Das Artefakt ist auch später hilfreich, wenn man eine seiner Artefaktkreaturen regenerieren möchte. - Knochenbrecher / Bonesplitter
In Runde 1 kommt der Knochenbrecher nur, wenn man den Lich später ausspielt – was immer noch okay ist, denn auch in Runde 2 oder 3 ist ein unzerstörbarer 5/5er noch ein Gewinn! - O-Naginata
Iss klaar oder? Wer Fatties spielt, sollte über O-Naginata nachdenken. Das Ding gibt Trampeln/Trample und bläst die eigene Kreatur auf.
Beilagen zum Hauptgericht
Was spielt man zu einer 5/5-Kreatur? Eigentlich ist die Kreatur schon für sich genommen sehr stark. Aber eventuell kann man das Spiel verkürzen, wenn man sie aufpumpt. Ob man eine Kreaturenverzauberung (Unheilige Stärke / Unholy Strength) oder eine Ausrüstung nehmen will, das ist Geschmackssache. Ich persönlich ziehe mittlerweile Ausrüstungen vor, weil diese für sich stehen können und nach dem Ableben der Fieswatze noch auf dem Schlachtfeld liegen bleibt und beim nächsten Fieswatz wieder angelegt werden kann.
Es gibt aber noch eine Ausrüstung, die sich als Beilage zur 5/5er-Hauptspeise empfiehlt: „Mantel aus Flüsterseide“ / „Whispersilk Cloak“. Diese Ausrüstung gibt die Eigenschaft „Unblockbar“ und das ist bei einem Fattie schon recht übel. Die Profispieler werden jetzt sicher abwinken. Ich bleibe aber dabei, dass eine unblockbare 5/5er recht schnell für Unruhe am Tisch sorgt.
Ergänzung: Verwesender Regisaurus / Rotting Regisaur
Als wäre eine 5/5-Kreatur für 3 Mana nicht schon biestig genug, findet man noch eine schlimmere Variante des Unglücks. Der Verwesende Regisaurus / Rotting Regisaur bringt es auf stolze 7/6 und kostet auch nur 3 Mana. Er könnte auch in Mehrfarbendecks gespielt werden, denn er hat nur ein schwarzes Mana in seinen Spruchkosten. Aber er bringt auch einen gewichtigen Nachteil mit sich: man wirft jede Runde eine Karte ab. Das nervt total, wie ich aus Spielen bestätigen kann.
Immerhin könnte man ihm Eile geben, damit er direkt in der ersten Runde der Präsenz auf dem Spielfeld rüberkommen kann. Aber der eine Angriff macht den Kohl nicht fett. Man muss sich mit dem Kartenverlust (ergibt nen fetten Kartenvorteil für den Gegner) anfreunden. Gegenmaßnahme: 1- und 2-ManaKreaturen ins Deck, damit man möglichst schnell möglichst viel abladen kann, so dass man schließlich keine Karten mehr abwerfen kann.
Erfahrungen mit großen Kreaturen
Aus meinen praktischen Erfahrungen kann ich sagen, dass sowohl der Phylakterion-Lich als auch der Verwesende Regisaurus verwüstende Wirkung zeigen, sobald sie gelandet sind. Der Nachteil ist da und bei Regisaurus stärker zu spüren, als beim Lich. Aber der Gegner ist beschäftigt und man man sich auf den Aufbau der eigenen Vorgehensweise konzentrieren.
Mit dem Gebieter des Gelages habe ich noch keine Spielerfahrungen sammeln können. Wird interessant werden, das mal zu testen. Ein Playset habe ich erstanden und demnächst wird er mal in ein Deck gestopft.
Habt ihr Erfahrungen mit diesen Black Fatties sammeln können? Dann schreibt sie mir doch bitte in die Kommentare. Würde mich sehr interessieren. Ich antworte auch gerne darauf.
Bis dahin: stay tuned!
Sturmi